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Bericht der Geschäftsführung

Die hohen Erwartungen haben sich erfüllt: Die Weltwirtschaft expandierte im Jahr 2018 mit 3,6%. Die Eurozone und die USA sind sogar deutlich über ihrem Potenzial gewachsen. Entsprechend ist die Kapazitätsauslastung auf einen Höchststand gestiegen und die Arbeitslosigkeit auf ein so niedriges Niveau gesunken wie seit Anfang 2009 nicht mehr. Für zusätzlichen Rückenwind sorgten in den USA die Reduktion der Unternehmenssteuern sowie weitere finanzpolitische Impulse.


Dass das starke Wachstum nicht endlos weitergehen kann, war klar. Aber wie rasch und stark sich gegen Ende 2018 die Perspektiven verschlechtert haben, kam doch überraschend. Der weltweite Handel und die Investitionstätigkeit haben sich deutlich verlangsamt, während viele aufstrebende Volkswirtschaften Kapitalabflüsse und eine Abschwächung ihrer Währungen erlebt haben. Für die nächsten Quartale sagen die vorlaufenden Wirtschaftsindikatoren eine Verlangsamung auf breiter Front voraus.

Würth-Gruppe

Die positive Konjunktur zeigte sich auch in den für die Würth-Gruppe relevanten Märkten. Insgesamt erwirtschaftete der Konzern im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 13,623 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 7,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bereinigt um Wechselkurseffekte liegt das Plus bei 8,6%. Die einzelnen Regionen zeigten sich durchgehend erfolgreich. Bei den Geschäftsbereichen wiesen die Einheiten Elektronik und Elektrogrosshandel überdurchschnittliche Wachstumsraten auf.


Der eingeschlagene Kurs zur Verbesserung der Leistungen im digitalen Spektrum zeigt Wirkung: Als tragfähige Ergänzung zum klassischen Aussendienst und dem stationären Handel ist der Umsatz im E-Business 2018 um rund 25% auf 2,4 Milliarden Euro gestiegen. Parallel zum Umsatzwachstum konnte die Würth-Gruppe die Kapazitäten besser auslasten und dadurch die Ertragskraft erneut steigern. So verbesserte sich das Betriebsergebnis (nach vorläufigen Zahlen) um 11% von 780 Millionen Euro auf 870 Millionen Euro, wodurch sich auch die Umsatzrendite deutlich von 6,1% auf 6,4% erhöhte. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg um 3,9% auf 77.080.

 

Die Finanzlage der Würth-Gruppe ist sehr solide. Dies widerspiegelt sich sowohl in den finanziellen Kennzahlen als auch im bestätigten Rating von Standard & Poor’s (A, outlook stable). Auch der Kapitalmarkt goutierte dies mit der deutlich überzeichneten Emission einer Benchmark-Anleihe (500 Millionen Euro). Das Eigenkapital beträgt per 31. Dezember 2018 5,2 Milliarden Euro mit einer Eigenkapitalquote von 46%. Mit liquiden Mitteln von rund 380 Millionen Euro und freien, bis 2023 fest zugesagten Kreditlinien über 400 Millionen Euro verfügt die Würth-Gruppe über komfortable Liquiditätsreserven.

Würth Finance Group

Die Würth Finance Group kann auf ein sehr erfolgreiches Berichtsjahr 2018 zurückblicken. Die bereinigten Erträge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 7,6% von 70 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro. Insbesondere der Geschäftsbereich Inhouse Banking steigerte seine Erträge im Zuge des Wachstums der Würth-Gruppe im Kerngeschäft deutlich. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 1,7% von 28,9 Millionen Euro auf 29,4 Millionen Euro. Die Anpassung der Personalvorsorge-Leistungen führte im Vorjahr 2017 zu einer einmaligen Entlastung des Personalaufwands im Umfang von 0,5 Millionen Euro. Ohne diesen Sondereffekt und um Effekte aus dem höheren EUR/CHF-Wechselkurs neutralisiert, erhöhten sich die Kosten um 2,5%.


Dies ist hauptsächlich auf höhere Aufwände aus dem laufenden GPS-Projekt zur Erneuerung der IT-Infrastruktur für die Abwicklung der internationalen Zahlungen zurückzuführen. Andererseits wurde der durchschnittliche Personalbestand leicht von 118 auf 121 Mitarbeitende ausgebaut. Diese Investitionen sind aus Sicht der Geschäftsführung sinnvoll und notwendig, um die Chancen für eine weiterhin erfolgreiche Weiterentwicklung der Würth Finance Group sicherzustellen. Die bereinigte Produktivität der Würth Finance Group, gemessen am bereinigten Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, verringerte sich auf 39,0%. Beim bereinigten Betriebsergebnis vor Steuern für das Geschäftsjahr 2018 erreichte die Würth Finance Group mit 46,0 Mill ionen Euro (Vorjahr: 41,1 Millionen Euro) einen neuen Rekordwert und erzielte damit einen bedeutenden Beitrag zum Konzernergebnis der Würth-Gruppe.

 

Als Familienunternehmen setzt Würth auf eine langfristig orientierte Unternehmensentwicklung. Das gilt auch für die Nachwuchssicherung bei der Würth Finance Group. Seit vielen Jahren bildet sie kaufmännische Lernende aus und stellt diese nach Abschluss der Ausbildung, entsprechend dem Personalbedarf, fest an. Zur Zukunftssicherung des Unternehmens unterstützt die Würth Finance Group die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden während des gesamten Berufslebens. Führungspositionen werden vorrangig an eigene Mitarbeitende vergeben und Nachwuchskräfte in der beruflichen Weiterentwicklung durch die Teilnahme an konzerninternen Förderprogrammen unterstützt.


Details zum Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2018 und zum Ausblick für 2019 für die Geschäftsbereiche Inhouse Banking und Externe Finanzdienstleistungen folgen auf den Seiten 10 bis 21. über das Risikomanagement der Würth Finance Group wird auf den Seiten 24 bis 25 berichtet. Die Würth Finance Group verfügt über kein eigenes Audit Committee und ist daher in den Audit-Prozess der Würth-Gruppe eingegliedert.

Ausblick 2019

Die Dynamik der Weltwirtschaft hat jüngst deutlich abgenommen, die Wachstumserwartungen für 2019 mussten vom Internationalen Währungsfonds und der OECD korrigiert werden. Das globale BIP-Wachstum dürfte sich demnach auf 3,3% verlangsamen. In den USA wird mit einem relativ stabilen Wachstum von 2,5% gerechnet, während in der Eurozone eine Abschwächung auf etwas mehr als 1% erwartet wird. Ob ein solches Soft-Landing gelingen wird, ist jedoch ungewiss. Zunehmende Handelshemmnisse wie die Erhöhung von Importzöllen, die rekordhohen Schulden vieler Länder und Regionen sowie die schrittweise Normali sierung der Geldpolitik durch die Zentralbanken haben das Potenzial, deutliche Bewertungskorrekturen an den Finanzmärkten und schmerzhafte Kapitalabflüsse auszulösen.


Die Würth-Gruppe richtet ihre Wachstumsinitiativen mit dem Ausbau des Multi-Kanal-Vertriebs sowie der Optimierung der Produktivität auf ein langsameres BIP-Wachstum aus. Bei Akquisitionen wird unverändert selektiv und diszipliniert agiert. Die Geschäftsführung der Würth Finance Group rechnet aufgrund der zahlreichen Abwärtsrisiken mit anhaltender Volatilität auf den relevanten Märkten und hat ihre Risikobereitschaft entsprechend limitiert.

 

Gleichzeitig streben die beiden Geschäftsbereiche Inhouse Banking und Externe Finanzdienstleistungen nach weiterem Wachstum und investieren in Humankapital. Die Digitalisierung der Versicherungs- und Finanzindustrie und deren Marktauswirkungen werden genau verfolgt. Verschiedene Projekte wurden umgesetzt, die der Verbesserung der eigenen Kundenleistung und der Prozessoptimierung dienen. Dem Risiko von Cyberattacken mit erheblichem Potenzial für wirtschaftlichen Schaden und den regulatorischen Anforderungen beim Datenschutz wird mit adäquaten organisatorischen und technischen Massnahmen Rechnung getragen. Die Würth Finance Group verfügt über die notwendige kritische Grösse und die personellen und finanziellen Ressourcen, um die weiter zunehmenden Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Vorausgesetzt die relevanten Märkte entwickeln sich im Rahmen der Erwartungen, erwartet das Management im laufenden Geschäftsjahr eine Steigerung des Geschäftsvolumens im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Verbesserung des Betriebsergebnisses gegenüber 2018.

Danksagung

Die Geschäftsführung der Würth Finance Group ist mit dem Geschäftsjahr 2018 sehr zufrieden und bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihren grossen Beitrag zum Erfolg. Der Dank gilt auch unseren Kunden und Geschäftspartnern, die durch ihr Vertrauen den Erfolg der Würth Finance Group erst ermöglicht haben. Wir freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit mit ihnen im Jahr 2019.

 

Roman Fust

Geschäftsführer

Würth Finance International B.V.

Adrian Parpan

Geschäftsführer

Würth Financial Services AG

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Mit Bezug auf die EU-Transparenzrichtlinie und das niederländische Gesetz über die Finanzaufsicht (Wet op het Financieel Toezicht) bestätigt die Geschäftsführung der Würth Finance Group nach ihrem besten Wissen und Gewissen hiermit, dass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr per 31. Dezember 2018 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abbildet und dass der Bericht der Geschäftsführung sowohl die Entwicklung und den Erfolg während des Geschäftsjahres und am Bilanzstichtag als auch das mit dem Geschäft verbundene Risiko in angemessener Art und Weise beschreibt.