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Bericht des Aufsichtsrats

Würth Finance International B.V.

Sehr geehrte Damen und Herren

Während des Geschäftsjahres 2021 hat der Aufsichtsrat der Würth Finance International B.V. die ihm nach Gesetz und Satzung der Gesellschaft obliegenden Aufgaben wahrgenommen, die Unternehmensentwicklung überwacht und die Geschäftsführung beratend begleitet.

In insgesamt vier Sitzungen hat die Geschäftsführung den Aufsichtsrat über die Lage der Gesellschaft, den Geschäftsverlauf sowie über grundlegende Fragen der Geschäftspolitik durch schriftliche und mündliche Berichte informiert. Zwei dieser vier Sitzungen fanden als Videokonferenzen statt, deren Form durch das temporäre niederländische Notgesetz (Tijdelijke wet COVID-19 Justitie en Veiligheid) legitimiert war. In die Berichterstattung wurden auch die Tochtergesellschaften Würth Financial Services AG und Würth Invest AG miteinbezogen. Alle als Grundlage für Beschlüsse erforderlichen Informationen wurden zeitgerecht zur Verfügung gestellt und ermöglichten einen detaillierten Einblick in das operative Geschäft. Der Aufsichtsrat wurde ebenfalls zeitnah über potenzielle Chancen und Risiken informiert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung auch bei strategischen Massnahmen und Zukunftsfragen des Unternehmens begleitet. Die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat war sehr konstruktiv und erfüllte die Grundsätze guter Corporate Governance.

Ein Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit war die Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagements. Dies insbesondere bezüglich der Einhaltung der durch den Aufsichtsrat reglementarisch vorgegebenen Limiten für die Messung, Steuerung und Überwachung von Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken im Trading-Geschäft sowie auf Ebene der Gesamtbilanz.

Im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichteten wie im Vorjahr die Prüfungsgesellschaften Ernst & Young und KPMG. Sie informierten im Zusammenhang mit dem Risikomanagement über die von ihnen durchgeführten Quartalsrevisionen ausgewählter Prüfungsfelder, die im Vorfeld vom Aufsichtsrat diskutiert und beschlossen worden waren. Im Fokus stand hierbei insbesondere die Funktionsfähigkeit der internen Kontrollsysteme der Gesellschaft.

Die Würth-Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 gemäss vorläufigen Zahlen ein Umsatzwachstum von 18,5% auf 17,1 Milliarden Euro; bereinigt um Wechselkurseffekte liegt das Plus bei 19,0%. Die Umsätze entwickelten sich auch im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie erstaunlich positiv: Die Umsatzeinbrüche in den Monaten März bis Mai 2020 konnten im darauffolgenden Jahr 2021 über denselben Zeitraum mehr als kompensiert werden. Darüber hinaus wurde, mit Ausnahme von Januar und Februar, in allen Monaten ein zweistelliges Umsatzwachstum gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat verzeichnet. In der Summe konnte das positive Ergebnis des Jahres 2020 trotz der weiteren Pandemiewellen weiter gesteigert werden, sodass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen wurde. Nach der massiven Entschuldung der Würth-Gruppe im Vorjahr und der gleichzeitig erfolgreichen Entwicklung in verschiedenen Geschäftsbereichen konnte die Nettoverschuldung im Berichtsjahr auf stabil tiefem Niveau gehalten werden. Die hohe Liquidität sowie die reduzierte Nachfrage nach Darlehen widerspiegeln sich in rückläufigen Zinserträgen bei der Würth Finance International B.V.

Der Schweizer Franken wurde gegenüber dem Euro um rund 4% stärker. Dank fortlaufender Absicherungen belasteten diese Aufwertung respektive die höheren Kosten der Schweizer Niederlassung die Ergebnisse der Würth Finance International B.V. nur geringfügig. Im derzeitigen Negativzinsumfeld hatte für die Geschäftsführung die optimale Bewirtschaftung der Liquiditätsreserven einen hohen Stellenwert. Insgesamt stieg der konsolidierte Gewinn vor Steuern auf den Rekordwert von 62,5 Millionen Euro.

Der Konzernabschluss 2021 sowie der Einzelabschluss 2021 der Würth Finance International B.V. wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Ernst & Young hat die Abschlüsse geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Jahresabschlüsse sowie den Prüfungsbericht hat der Aufsichtsrat eingesehen und umfassend mit der Geschäftsführung und Ernst & Young erörtert. Nach dem abschliessenden Ergebnis der Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen, schliesst sich den Ergebnissen der Abschlussprüfenden an und billigt die Jahresabschlüsse.

Die Würth Finance International B.V. ist sich der neuen niederländischen Gesetze zur Geschlechtervielfalt im Management grosser Unternehmen bewusst und wird im Jahr 2022 festlegen, wie diese Diversität im Aufsichtsrat und der Geschäftsleitung erreicht werden kann.

Im Namen des Aufsichtsrats bedanke ich mich bei der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement und gratuliere zum guten Unternehmensergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr. Den Kunden und Geschäftspartnern der Würth Finance Group danke ich für das Vertrauen und die Loyalität gegenüber dem Unternehmen und der gesamten Würth-Gruppe.

Joachim Kaltmaier

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Würth Finance International B.V.