Würth Finance International B.V.

Sehr geehrte Damen und Herren

Während des Geschäftsjahres 2022 hat der Aufsichtsrat der Würth Finance International B.V. die ihm nach Gesetz und Satzung der Gesellschaft obliegenden Aufgaben wahrgenommen, die Unternehmensentwicklung überwacht und die Geschäftsführung beratend begleitet.

In insgesamt vier Sitzungen informierte die Geschäftsführung den Aufsichtsrat über die Lage der Gesellschaft, den Geschäftsverlauf sowie über grundlegende Fragen der Geschäftspolitik durch schriftliche und mündliche Berichte. In die Berichterstattung wurden auch die Tochtergesellschaften Würth Financial Services AG und Würth Invest AG miteinbezogen. Die als Grundlage für Beschlüsse erforderlichen Informationen wurden zeitgerecht zur Verfügung gestellt und ermöglichten einen detaillierten Einblick in das operative Geschäft. Über potenzielle Chancen und Risiken wurde der Aufsichtsrat ebenfalls zeitnah informiert. In diesem Zusammenhang begleitete der Aufsichtsrat die Geschäftsführung auch bei strategischen Massnahmen und Zukunftsfragen des Unternehmens. Die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat war sehr konstruktiv und erfüllte die Grundsätze guter Corporate Governance.

Ein Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit war die Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagements. Dies insbesondere bezüglich der Einhaltung der durch den Aufsichtsrat reglementarisch vorgegebenen Limiten für die Messung, Steuerung und Überwachung von Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken im Trading-Geschäft sowie auf Ebene der Gesamtbilanz.

Im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichteten wie in den Vorjahren die Prüfungsgesellschaften Ernst & Young und KPMG. Sie informierten im Zusammenhang mit dem Risikomanagement über die von ihnen durchgeführten Quartalsrevisionen ausgewählter Prüfungsfelder, die im Vorfeld vom Aufsichtsrat diskutiert und beschlossen worden waren. Im Fokus stand hierbei insbesondere die Funktionsfähigkeit der internen Kontrollsysteme der Gesellschaft.

Die Würth-Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 gemäss vorläufigen Zahlen ein Umsatzwachstum von knapp 16,9% auf 19,95 Milliarden Euro und einen Anstieg des Betriebsergebnisses um 18,1% auf 1,5 Milliarden Euro. Alle Regionen und Geschäftsbereiche trugen zu dieser Entwicklung bei. Damit konnte in einem von Liefer- und Materialengpässen, Preissteigerungen, der Null-Covid-Strategie in China und dem Krieg in der Ukraine belasteten Jahr ein sehr gutes Ergebnis erreicht und die Wettbewerbsposition der Würth-Gruppe gestärkt werden. Im Zuge dieser Entwicklung verbesserte sich auch die Finanzlage weiter: Das Eigenkapital erhöhte sich zum Stichtag 31. Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Milliarden Euro auf 7,9 Milliarden Euro, während die Nettoverschuldung lediglich um 450 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro zunahm. Mit fest verzinslichen Anleihemitteln im Umfang von insgesamt 2,1 Milliarden Euro und Restlaufzeiten zwischen 2025 und 2030 ist die Würth-Gruppe gut gegen allfällige weitere Zinserhöhungen geschützt. Die hohe finanzielle Handlungsfähigkeit der Würth-Gruppe zeigt sich des Weiteren auch in Liquiditätsreserven im Umfang von 1,5 Milliarden Euro.

Im Rahmen ihrer Aufgabe als Kompetenzzentrum für die Finanzierung und das Liquiditätsmanagement der Würth-Gruppe emittierte die Würth Finance International B.V. Anleihen über 600 Millionen Euro im Mai und 300 Millionen Schweizer Franken im November und konnte mit diesen Transaktionen die Refinanzierung der im September 2021 fälligen US-Privatplatzierung über 200 Millionen US-Dollar und der im Februar 2022 erfolgten Rückzahlung einer Anleihe über 500 Millionen Euro erfolgreich abschliessen. Getragen vom starken Wachstum im Kerngeschäft der Würth-Gruppe, einem im Zuge der höheren Zinssätze massiv verbesserten Zinsergebnis sowie erfolgreichen Vertriebsaktivitäten im Versicherungsbrokerage konnte das Unternehmen den bereinigten konsolidierten Gewinn vor Steuern im Geschäftsjahr 2022 auf den Rekordwert von 70,3 Millionen Euro steigern.

Der Konzernabschluss 2022 sowie der Einzelabschluss 2022 der Würth Finance International B.V. wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Ernst & Young hat die Abschlüsse geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Jahresabschlüsse sowie den Prüfungsbericht hat der Aufsichtsrat eingesehen und umfassend mit der Geschäftsführung und Ernst & Young erörtert. Nach dem abschliessenden Ergebnis der Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen, schliesst sich den Ergebnissen der Abschlussprüfer an und billigt die Jahresabschlüsse.

Im Rahmen seiner gesetzlichen Pflichten zur Erhöhung der Geschlechtervielfalt im Management strebt die Würth Finance International B.V. bei der Bestellung neuer Mitglieder im Aufsichtsrat und in der Geschäftsleitung in den nächsten drei Jahren die Aufnahme mindestens eines weiblichen Mitglieds an. Es bestehen verschiedene konkrete Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels (siehe Risikomanagement und Kontrolle: 5.5 Diversität und Inklusion). Aktuell beträgt der Männeranteil in beiden Gremien 100%.

Im Namen des Aufsichtsrats bedanke ich mich bei der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement und gratuliere zum guten Unternehmensergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr. Den Kundinnen und Kunden und den Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern der Würth Finance Group danke ich für das Vertrauen und die Loyalität gegenüber dem Unternehmen und der gesamten Würth-Gruppe.

Joachim Kaltmaier

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Würth Finance International B.V.